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Hanfland Hanfanbau

Hanfanbau – in der Landwirtschaft

Informationen über unseren Hanfanbau & Hanfsaatgut

Hanfanbau – Werde Teil der Hanf-Revolution!

Nach 15 Jahren Erfahrung im Hanfvertragsanbau mit bis zu 800 Hektar Anbaufläche in Österreich pro Jahr haben wir uns entschieden, unsere Anbauflächen aufgrund des günstigen Mitbewerbs aus den Oststaaten und Rumänien auf den persönlichen Bedarf zu reduzieren. Dennoch bauen wir nach wie vor selbst Hanf in Hanfthal an, um ausreichend Hanfsamen für unsere Hanfland-Produkte zu erhalten.


Studie: Hanfanbau in Österreich 2000 – 2022

Die “Sektoranalyse Hanf”, verfasst von Christoph Stelzer und Martin Weigl, bietet einen tiefgreifenden Einblick in den Hanfanbau in Österreich. Die Studie untersucht die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Hanf, darunter die Produktion von Hanfsamen, -stroh und -blüten/-blättern, und beleuchtet die verschiedenen Anbautechniken und Produktionsverfahren. Sie analysiert auch die Marktdynamik und die wirtschaftlichen Aspekte der Hanfproduktion in Österreich inklusive einer Deckungsbeitragsrechnung.

Exporte nach Österreich sind vor allem aus Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und in den letzten Jahren vermehrt aus dem Baltikum zu verbuchen.

Besondere Aufmerksamkeit wird der umfassenden Nutzung aller Pflanzenteile und der Bedeutung von Hanf als nachwachsendem Rohstoff gewidmet. Die Studie basiert auf Daten- und Literaturrecherchen sowie auf Interviews mit Experten aus der Branche. Sie stellt ein umfassendes Bild des Hanfsektors in Österreich dar, mit einem Fokus auf landwirtschaftliche Flächen.
Quelle: Stelzer, C.. (2023) Sektoranalyse HANF. Abschlussbericht zu Projekt BAB 053/22. Bundesanstalt für Agrarwirtschaft u Bergbauernfragen, Wien.

👉 zur Studie: Hanfanbau in Österreich eine Sektoranalyse

Informationen zu Hanf

Botanik der Hanfpflanze: Ein Tiefblick in Ihre Natur

Einordnung und Ursprung

Die Familie der Moraceae

Hanf, botanisch als Teil der Familie der Moraceae (Maulbeerbaumgewächse) klassifiziert, teilt sich seine botanische Familie mit Pflanzen wie dem Hopfen. Ursprünglich stammt er aus Regionen des mittleren Ostens und Zentralasiens und hat sich über Jahrhunderte weltweit verbreitet.

Die Wurzelstruktur des Hanfs

Kraftvolles Wurzelsystem

Das Wurzelsystem des Hanfs ist geprägt durch eine starke, spindelförmige Pfahlwurzel, von der robuste Seitenwurzeln ausgehen. Diese Wurzeln können bis zu 2 Meter tief in den Boden eindringen, wobei die Hauptmasse der Wurzeln in den oberen 30-50 cm des Bodens zu finden ist. Die Ausprägung des Wurzelwerks hängt stark von Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit, der Hanfsorte, dem Standort und der Grundwasserhöhe ab.

Der Stängel der Hanfpflanze

Von krautig bis holzig

Zu Beginn seines Wachstums zeigt sich der Hanfstängel krautig, entwickelt sich jedoch später zu einer holzigen Struktur. Er ist hexagonal geformt, mit länglichen Rippen und von Haaren bedeckt. Faktoren wie Bodentyp, Wasserverfügbarkeit, Standraum und Nährstoffangebot beeinflussen die Länge des Stängels.

Die Rolle des Stängels

Der holzige Teil des Stängels dient sowohl der Standfestigkeit als auch dem Wasser- und Nährstofftransport und bildet das Stützskelett der Pflanze. Für die Hanffasergewinnung ist besonders der Bastteil des Stängels von Bedeutung, der für die Reiß- und Drehfestigkeit der Pflanze sorgt. Die Faserzellen variieren in ihrer Länge und sind durch pektinhaltige Mittellamellen zu Bündeln verbunden. Durch den Prozess der Röste werden Pektine, Lignine und Pentosane abgebaut, was zu einer höheren Faserqualität führt.

Die Blätter der Hanfpflanze

Charakteristische Struktur

Die Blätter des Hanfs sind fingerförmig gefiedert, bestehend aus 5-9 gezähnten, schmal lanzettlichen Blattfingern. Sowohl die dunkelgrüne Oberseite als auch die blassgrüne Unterseite sind mit Drüsen und Haaren besetzt, was typisch für Hanfblätter ist.

Die Blütenstruktur des Hanfs

Männliche und weibliche Blüten

Bei Hanf gibt es zweihäusige Sorten, bei denen sich männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen befinden. Männliche Blüten bestehen aus einer Blütenhülle, fünf Blütenblättern und fünf Staubgefäßen, während weibliche Blüten dichter und kolbenförmig sind. Die weiblichen Blüten wachsen direkt an den Blütenständen und bestehen aus einem einsamigen Fruchtknoten und der Blütenhülle.

Reifeprozess

Männliche Pflanzen (Femelhanf) beginnen früher mit der Blüten- und Reifeentwicklung als weibliche Pflanzen (Hanfhenne). Der Reifeprozess startet nach dem Ausstäuben der Pollen. Um eine gleichmäßige Reife für die Fasergewinnung zu erzielen, wurden einhäusige Formen gezüchtet, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze tragen.

Hanfanbau

Hanf wird in Österreich von Anfang April bis Mitte Mai ausgesät. Mit der Drillsämaschine wird eine Saattiefe von 3 bis 4 cm angestrebt. Hanf reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen, darum sollte von Walzen abgesehen werden. Die Reihenweite wird bei der Gewinnung von Fasern zwischen 10 und 20 Zentimetern eingestellt.

Für die Hanf Samennutzung haben sich 35 Kilogramm pro Hektar bewährt. Damit Hanflandwirte allerdings den Kulturpflanzenausgleich (KPA) bekommen, müssen mindestens 20 Kilogramm EU- zertifiziertes Saatgut pro Hektar angebaut werden. Für die Koppelnutzung, also die Ernte von Hanfsamen und Hanfstroh hat sich ein Anbau von 40 Kilogramm pro Hektar bewährt.

Anspruchslos und pflegeleicht

Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Bodenqualität und gedeiht fast überall. Am besten geeignet sind tiefgründige, humose, kalkhaltige Böden mit guter Wasserversorgung. Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht, gilt aber selbst als gute Vorfrucht. Vor allem die Unterdrückung von Unkraut, die Lockerung des Bodens durch sein verzweigtes Wurzelsystem und seine hohe Selbstverträglichkeit verbessern die Wertigkeit in der Fruchtfolge.

Geringere Erträge sind auf Sandböden, Böden mit Staunässe oder kaltfeuchten schweren Standorten zu erwarten. Die besten Erträge werden im gemäßigten Klima erbracht, wo die Jungpflanzen auch leichte Nachtfröste bis – 5° C überstehen. Das Keimminimum liegt bei 4 bis 5° C, was in einer nicht zu frühen Aussaat zu berücksichtigen ist.

EU-konform

Beim Hanfanbau ist es wichtig, dass eine Sorte verwendet wird, die im EU-Sortenkatalog aufgelistet ist, da nur diese für den legalen Anbau von Lebensmittelhanf erlaubt sind. Der Landwirt muss das Originaletikett des Hanfaatgutsackes an die Agrar Markt Austria (AMA) schicken, bzw. dieses mit dem Mehrfachantrag bei der BBK abgeben, um zu belegen, dass es sich um Originalsaatgut handelt, das laut EU-Sortenkatalog erlaubt ist. Während des Wachstums werden stichprobenweise Muster gezogen und auf THC (Tetrahydrocannabinol) untersucht.

Der Anbau von Hanf bringt folgende Vorteile für die Landwirtschaft:

keine Unkrautbekämpfung und kein Pflanzenschutz erforderlich

ausgezeichnete Vorfrucht

verbessert die Böden durch weitverzweigtes und tiefes Wurzelsystem

positive Auswirkung auf die Bodengare

Stroh-Reststoffe als wertvoller organischer Dünger

selbstverträglich – wiederholter Anbau ist am gleichen Acker möglich

keimt rasch und verdrängt Unkraut, besonders für Bio-Bauern interessant

Merkblatt_2024_HANF.pdf (ama.at)

Vorteile für die Landwirtschaft

Hanf als ausgezeichnete Vorfrucht

Nachhaltige Agrarpraktiken

Hanf ist als Vorfrucht in der Landwirtschaft äußerst wertvoll. Seine Eigenschaften tragen dazu bei, den Boden für nachfolgende Kulturen zu verbessern.

Selbstverträglichkeit und Bodenverbesserung

Wiederholter Anbau und Bodengesundheit

Der wiederholte Anbau von Hanf am gleichen Standort ist problemlos möglich, da Hanf selbstverträglich ist. Sein tiefes und weitverzweigtes Wurzelsystem verbessert zudem die Bodenstruktur.

Rasche Keimung und Unkrautunterdrückung

Effektive Beikrautkontrolle

Hanf keimt schnell und unterdrückt effektiv das Wachstum von Beikräutern. Dies ist besonders für Bio-Bauern von Vorteil, da kein zusätzlicher Pflanzenschutz erforderlich ist.

Positive Bodenwirkung und Düngung

Natürlicher Bodenverbesserer

Die Reststoffe des Hanfstrohs sind ein wertvoller organischer Dünger. Sie tragen zur Verbesserung der Bodengare bei und fördern die Bodengesundheit.

Bodenlockerung und Nährstoffkreislauf

Tiefe Wurzeln und Nährstoffaufnahme

Dank seiner ausgeprägten Pfahlwurzel lockert Hanf den Boden effektiv. Sein starkes Wurzelsystem nimmt Nährstoffe aus tieferen Schichten auf, die nach der Ernte in den Boden zurückgeführt werden, wodurch die oberen Bodenschichten angereichert werden.

Kohlenstoffbindung und Umweltschutz

Hanf als Kohlenstoffsenke

Hanf spielt eine wichtige Rolle bei der Bindung von CO2. Er fungiert als Kohlenstoffsenke, indem er durch seine tiefen Wurzeln CO2 im Boden speichert. Zudem erhöhen Biowerkstoffe aus Hanf die CO2-Speicherkapazität.

Ganzheitliche Verwertung von Hanf

Vom Lebensmittel bis zum Baumaterial

Der Hanf sollte vollständig genutzt werden. Samen und Blätter dienen als Lebensmittel, während die Stängel in Baumaterialien wie Ziegel, Dämmungen und Akustikplatten umgewandelt werden, die CO2 langfristig binden. Diese Produkte können in Projekten von Kunden der CO2 EA verwendet werden, um den Kreislauf zu schließen.

Hanfanbau Vorteile in der Landwirtschaft
hanfpflanze Hanfland in Hanfthal
Hanffeld in Hanfthal

Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal

Über 10 Jahre lang haben wir in Hanfthal erfolgreich Hanf-Versuchsanbau betrieben, bis 2023. Ursprünglich als Hobby gestartet, hatten wir jedes Jahr eine Riesenfreude daran, unser Hanfanbauversuchsfeld beim jährlichen Hanffeldtag den Hanfbauern zu zeigen.

Es war schon Tradition, dass unser Hanf-Versuchsanbau von Dr. Klaus Ofner in Kooperation mit den NÖ Landwirtschaftsschulen unter der Leitung von Dr. Rosner organisiert wurde. Diese unterstützten uns nicht nur mit Anbaumaschinen, sondern stellten auch qualifiziertes Personal zur Verfügung.

So wurden auf Parzellen von acht Metern Länge und eineinhalb Metern Breite jeweils 50, 150 und 250 Körner pro Quadratmeter ausgesät, insgesamt vier Wiederholungen. In unserem Hanfthaler Sortenversuch bewirtschafteten wir für den Hanf-Anbauversuch insgesamt 164 Parzellen.

Dr. Klaus Ofner beim Einwiegen der einzelnen Sorten laut Tausendkorngewicht

Folgende Sorten wurden im Versuchsanbau miteinander verglichen:

Fedora 17

USO 31

Futura 75

Santhica 27

Santhica 70

Ferimon 12

Felina 32

Earlina 8 FC

Finola

Orion 33

Futura 83

Das Ziel des Hanf-Versuchsanbaus war es, für unsere Region die am besten geeignete Hanfsorte zu finden und Erfahrungswerte zu erarbeiten, die wir – unter anderem im Rahmen des jährlichen Hanffeldtags – an unsere Hanf-Vertragspartner weitergaben.

Die Pflege von Hanf: Einfach und Umweltfreundlich

Vegetationsperiode und Wachstum

Zeitraum von Aussaat bis Ernte

Die Vegetationsperiode des Hanfs, also die Zeit von der Aussaat bis zur Ernte, umfasst etwa 100 Tage. Diese Zeitspanne bietet aus pflanzenbaulicher Sicht Vorteile, insbesondere für eine extensive und ökologische Landwirtschaft.

Wachstumsphasen und Bedürfnisse

Intensive Wachstumsphase

Zwischen der vierten und zehnten Woche des Wachstums erlebt Hanf seine intensivste Massenentwicklung. In dieser Zeit sind sowohl der Nährstoff- als auch der Wasserbedarf der Pflanze am höchsten. Dank seiner schnellen Jugendentwicklung und des dichten Blattwerks ist Hanf zudem ein hervorragender Unkrautunterdrücker.

Einfache Kulturpflege

Beliebtheit bei Landwirten

Hanf ist bei Landwirten aufgrund seiner unkomplizierten Kulturpflege sehr beliebt. Die Aussaat erfolgt mit herkömmlichen Drillsämaschinen und ist somit standardisiert und effizient.

Minimale Bodenbeanspruchung

Keine zusätzlichen Bodenarbeiten erforderlich

Während der Wachstumsphase des Hanfs sind keine weiteren kulturtechnischen Arbeiten notwendig. Weder Striegeln noch mechanische Hackarbeit sind erforderlich, wodurch der Boden während der gesamten Wuchsphase geschont wird. Diese Eigenschaft macht Hanf zu einer attraktiven Option für Landwirte, die Wert auf Bodenerhaltung und einfache Handhabung legen.

Schädlinge und Krankheiten im Hanfanbau

Geringer Pflanzenschutzbedarf

Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten

Hanf zeichnet sich durch seine geringe Anfälligkeit für Krankheitserreger und Schädlinge aus. In der Regel sind Pestizideinsätze im Hanfanbau, auch im konventionellen Bereich, nicht erforderlich.

Gefahren im Keimstadium

Vögel, Schnecken und Erdflöhe

In der frühen Wachstumsphase können Vögel, Schnecken und Erdflöhe junge Hanfpflanzen schädigen. Es ist daher wichtig, in diesem Stadium aufmerksam zu sein.

Schädlinge während des Wachstums

Hanfmotte und Maiszünsler

Während des Längenwachstums legen die Hanfmotte und der Maiszünsler ihre Eier in den Stängel der Hanfpflanze. Die daraus schlüpfenden Larven entwickeln sich im Inneren des Stängels und können Schäden verursachen.

Häufige Krankheiten bei Hanf

Verschiedene Pilzarten als Hauptgefahren

Zu den möglichen Krankheiten, die Hanf befallen können, gehören Grauschimmel, Hanfkrebs, Phoma, Alternaria, Hanfrost und Fusarium-Arten.

1. Fusarien

Fusarien, eine Gattung der Schlauchpilze, sind für den Anbau von Hanf von Bedeutung. Sie schädigen vor allem das Wurzelsystem der Pflanze und können weißen Schimmelpilz innerhalb des Stammes verursachen. Besonders bei feuchten Bedingungen und mangelnder Luftzirkulation können Fusarien problematisch werden. Vorbeugung ist hier der Schlüssel, da einmal befallene Pflanzen oft nicht mehr gerettet werden können.

2. Rostfleckenkrankheit

Diese Krankheit, die ebenfalls zur Gattung der Fusarien gehört, äußert sich durch rot-braune Flecken auf den Blättern. Eine gute Belüftung ist entscheidend, um diese Krankheit zu verhindern.

3. Blattseptoria (Blattdürre)

Blattseptoria, ein weiterer Schlauchpilz, verursacht gelbe und braune Flecken auf den Blättern. Die Krankheit tritt meist nach Wetterperioden mit Hitze und Regen auf und kann das Wachstum der Pflanzen erheblich beeinträchtigen.

4. Echter Mehltau (Erysiphe graminis)

Echter Mehltau überzieht Teile der Pflanze mit einem weißen oder grauen Schimmelbelag. Dieser Pilz bevorzugt trockene Bedingungen und sollte frühzeitig bekämpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

5. Falscher Mehltau

Falscher Mehltau, eine andere Form von Pilzbefall, tritt unter feucht-warmen Bedingungen auf. Er ist durch grau-bläulichen Pilzrasen auf den Blattunterseiten gekennzeichnet und ist aggressiver als der echte Mehltau.

Präventive Maßnahmen

Um diese Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen wie die Auswahl resistenter Sorten, eine gute Belüftung der Pflanzen und die Vermeidung von übermäßiger Feuchtigkeit entscheidend. Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Nähere Infos in der Dissertation vom Hanfthaler Dr. Klaus Ofner

Einfluss der Sorte und des Standortes bei Hanf (Cannabis sativa L.) in der Ganzpflanzennutzung im semiariden Produktionsgebiet – BOK – Universität für Bodenkultur (boku.ac.at)

Die Ernte

Die Hanferntezeit findet je nach Region von Mitte August bis Oktober statt.

Hanf kann je nach Standort eine Größe von zwei bis vier Metern erreichen. Die Ernte erfolgt mit modernen Standardmähdreschern, welche für die Hanfernte adaptiert wurden. Für unser Klima haben sich die Sorten USO 31 und Fedora 17 bewährt. 

Nach dem Drusch muss das Hanfkorn innerhalb weniger Stunden zur Trocknung gebracht werden. Wichtig ist, dass die Trocknung mit niedriger Temperatur  durchgeführt wird, da sonst die Qualität darunter leidet.

Der Ertrag

Die Hanfkornernte liegt bei durchschnittlich 700kg pro Hektar.
Trockenmasse: 10 Tonnen Trockenmasse pro Hektar können unter guten Voraussetzungen (reichlich Stickstoff, keine Lehm- oder Sandböden und v.a. keine stauende Nässe) erwartet werden. Der durchschnittliche Hektarertrag an Hanfstroh bei heimischen Klima- und Bodenverhältnissen liegt zwischen 2 und 8 Tonnen.

Hanfstrohernte

Die Einarbeitung des Hanfstrohs in den Boden ist die eigentliche Herausforderung beim Hanfanbau. Aufgrund der Zähigkeit der Faser braucht es Erfahrung, das Hanfstroh in den Boden einzuarbeiten.

Hanfstroh wird als Dämmstoff sowie auch in der Papierindustrie eingesetzt.  In den meisten Fällen wird jedoch der Nährstoffentzug sowie die Möglichkeit Humusaufbau zu betreiben finanziell nicht abgegolten. Für das Ernten des Hanfstrohs wird die Restpflanze nach der Kornernte bodennah gemäht und am Feld “zur Röste” liegen gelassen. Nach der mikrobiellen Aufschließung werden die Stängel gebrochen und danach mit einer Rundballenpresse gepresst.

Hanf liefert Fasern für Bekleidung, Seile, Teppiche, Taschen, Werk- und Verbundstoffe, Papier, Dämmstoffe und zur Verstärkung von Baustoffen.

Produkte aus Hanfstroh

Hanf als Baustoff

Hanf Akustikplatten
unser langjähriger Freund Robert Schwemmer bietet eine Riesenauswahl an Hanf-Akustikplatten in verschiedenen Farben an.

Hanfschäben als Tier und Garteneinstreu

Die holzigen Schäben werden nach Abtrennung der Fasern für Tiereinstreu, als Gartenmulch und als Bau- und Dämmstoffe eingesetzt. 

Nachhaltigkeit von Hanf

Die Nachhaltigkeit von Hanf: Eine umweltfreundliche Wahl

Hanf, eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt, erlebt eine Renaissance als nachhaltige Ressource für verschiedene Produkte, insbesondere im Bereich der Lebensmittel und CBD-Produkte. Aber was macht Hanf eigentlich so nachhaltig? Lass uns eintauchen und herausfinden, warum Hanf eine umweltfreundliche Wahl ist.


Warum ist Hanf nachhaltig?

Hanf ist eine vielseitige Pflanze, die viele ökologische Vorteile bietet:

  • Wenig Wasserbedarf: Im Vergleich zu Baumwolle benötigt Hanf viel weniger Wasser für den Anbau.
  • Kein Bedarf an Pestiziden: Hanf ist robust gegenüber Schädlingen und erfordert weniger oder gar keine Pestizide im Anbau.
  • Schnelles Wachstum: Hanf wächst schnell und kann in kurzer Zeit geerntet werden, was den ökologischen Fußabdruck reduziert.
  • Bodenverbesserung: Hanf hinterlässt den Boden in besserer Verfassung als viele andere Anbaupflanzen durch seine tiefenwurzelnde Natur.
  • Hohe CO₂-Speicherkapazität: In Österreich kann Hanf pro Hektar etwa 10 bis 15 Tonnen CO₂ speichern. Diese Fähigkeit macht Hanf zu einer wichtigen Pflanze im Kampf gegen den Klimawandel, indem er aktiv zur Verringerung der Treibhausgase in der Atmosphäre beiträgt.

Hanf im Vergleich zu Holz

Hanf und Holz sind beide nachwachsende Rohstoffe, haben jedoch unterschiedliche Vorteile:

Wachstumsgeschwindigkeit

  • Hanf: Hanf benötigt nur etwa 3 bis 4 Monate, um zu reifen und geerntet zu werden.
  • Holz: Holzpflanzen, wie Bäume, benötigen viele Jahre oder sogar Jahrzehnte, um eine erntefähige Größe zu erreichen.

CO₂-Speicherung

  • Hanf: Wie bereits erwähnt, speichert Hanf in Österreich etwa 10 bis 15 Tonnen CO₂ pro Hektar.
  • Holz: Die CO₂-Speicherkapazität von Holz variiert je nach Baumart und Wachstumsbedingungen, liegt aber oft bei 10 bis 20 Tonnen CO₂ pro Hektar, allerdings über einen viel längeren Zeitraum.

Nutzungsmöglichkeiten

  • Hanf: Die gesamte Pflanze ist nutzbar – von den Fasern bis zu den Samen. Hanf findet Verwendung in Lebensmitteln, Textilien, Baustoffen und Biokraftstoffen.
  • Holz: Holz wird hauptsächlich für Möbel, Bau und Papierproduktion verwendet, hat jedoch begrenzte Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu Hanf.

Umweltfreundliche Hanfprodukte

Hanfsamen und Hanföl

Hanfsamen sind eine reiche Quelle von Nährstoffen und können in vielen Rezepten verwendet werden. Sie sind nicht nur gesund, sondern auch umweltfreundlich in der Produktion.

CBD-Produkte aus Hanf

CBD, gewonnen aus Hanf, hat eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen und wird in verschiedenen Formen angeboten. Die Herstellung von CBD-Produkten aus Hanf kann nachhaltig gestaltet werden, wenn sie unter umweltfreundlichen Bedingungen und mit ökologischen Anbaumethoden erfolgt.


Nachhaltige Hanfverarbeitung

Die Verarbeitung von Hanf zu Textilien, Lebensmitteln und anderen Produkten kann nachhaltig gestaltet werden durch:

  • Recycling und Upcycling: Hanffasern können recycelt und für neue Produkte verwendet werden.
  • Energieeffizienz: Effiziente Technologien können den Energieverbrauch bei der Verarbeitung von Hanf reduzieren.
  • Kreislaufwirtschaft: Ein geschlossener Kreislauf von Produktion und Recycling minimiert den Abfall und maximiert die Ressourcennutzung.

Die Zukunft von Hanf als nachhaltige Ressource

Hanf hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle in einer nachhaltigen Zukunft zu spielen, indem es als Alternative zu ressourcenintensiveren Materialien und Produkten dient. Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung können die ökologischen Vorteile von Hanf weiter maximiert werden.


Fazit

Hanf ist mehr als nur eine Pflanze; es ist eine nachhaltige Ressource mit enormem Potenzial. Indem wir Hanfprodukte nutzen und fördern, können wir aktiv zu einer umweltfreundlicheren Welt beitragen. Die Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit von Hanf machen es zu einer klugen Wahl für umweltbewusste Verbraucher und Unternehmen.

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