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Informationen über unseren Hanfanbau

Österreich steht für Qualität und Nachhaltigkeit, und das spiegelt sich auch in unserem Hanfanbau wieder. Unsere Hanfsamen stammen von unserer Gemeinschaft von österreichischen Landwirten. Wir legen beim Anbau großen Wert auf umweltfreundliche Praktiken.

Transparente Produktionsprozesse
Transparenz ist uns wichtig. Wir möchten, dass unsere Kund:innen genau wissen, woher ihre Hanfsamen kommen und wie sie angebaut werden. Von der Aussaat bis zur Ernte halten wir unsere Prozesse offen und zugänglich. Dies schafft Vertrauen und gewährleistet, dass unsere Kunden nur die beste Qualität erhalten.

Rechtlicher Rahmen

Der Anbau von Hanf in Österreich unterliegt strengen Gesetzen und Vorschriften. Unsere Hanfsamen entsprechen allen gesetzlichen Anforderungen und sind für den legalen Anbau in Österreich geeignet.

Botanik der Hanfpflanze

Der Hanf gehört botanisch wie der Hopfen zu der Familie der Moraceae (Maulbeerbaumgewächse) und stammt aus dem mittleren Osten und Zentralasien. Er ist eine einjährige windbestäubende Pflanze mit einer kräftigen Pfahlwurzel, die eine Länge von 400 cm und eine Tiefe von bis zu 2m erreichen kann. Seine Wuchshöhe kann bis zu vier Meter erreichen. In Abhängigkeit vom Standort und der Saatstärke ist der Hanf mehr oder weniger verzweigt. Die Hauptwachstumsphase findet in Zentraleuropa zwischen Juni und Juli statt.

Die Wurzel

Hanf  besitzt  eine  stark  verholzte,  spindelförmige  Pfahlwurzel,  von  der  teilweise  sehr kräftige  Seitenwurzeln  abzweigen.  Je  nach  Bodenstruktur  können  die  Hanfwurzeln  bis  zu  2 Meter  in  die  Erde  dringen,  die  Hauptwurzelmasse  liegt  in  der  oberen  Bodenschicht  bei etwa 30-50 cm. Die Dichte und Tiefe der Wurzelmasse ist aber auch unter anderem von der  Grundwasserhöhe,  der  Hanfsorte  und  dem  Standort  abhängig. 

Der Stängel

Der Hanfstängel ist zu Beginn des Wachstums krautig und wird später holzig. In seiner Form ist er hexagonal (eckig), länglich gerippt und an der Oberfläche mit Haaren bedeckt. Die Stängellänge wird durch BodentypWasserverfügbarkeitStandraum und Nährstoffe beeinflusst.  

Der Holzteil der Hanfpflanze dient der Standfestigkeit, dem  Wasser- und Nährstofftransport und  ist  das  Stützskelett  für  die  Hanfpflanze.  Dieser  Teil des  Stängels  bildet  die Schäbenmasse.  Rohstoff  der  Hanffasergewinnung  ist  der  Bastteil, welcher  auch  die  Reiß-  und  Drehfestigkeit  der  Pflanze  gewährleistet.  Die  Länge  der Faserzellen  schwankt  zwischen  einem  und  zehn  Zentimeter,  im  Allgemeinen  sind  diese jedoch  durch  pektinhaltige  Mittellamellen  zu  Faserbündeln  zusammengehalten.  Bei  der Röste  werden  die  enthaltenen  Pektine,  Lignine  und  Pentosane  zersetzt, wodurch eine höhere Faserqualität erreicht wird.

Die Blätter

Die  Hanfblätter  sind  fingerförmig  gefiedert,  wobei  sich  ein  Hanfblatt  aus  5-9  gezähnten,  schmal lanzettlichen Blattfingern zusammensetzt. Sowohl die dunkelgrüne Blattoberseite, als auch die  blass  grüne  Unterseite  sind  mit  Drüsen  und  Haaren  besetzt.  

Die Blüte

Da es bei Hanf auch zweihäusige Sorten gibt, befinden sich bei diesen die männlichen und weiblichen Blüten auf zwei unterschiedlichen Pflanzen. Die  Blüten stehen  nicht  einzeln,  sondern  sind  zu Blütenständen zusammengefasst. Die männliche Hanfblüte setzt sich aus der Blütenhüllefünf Blütenblättern und fünf Staubgefäßen zusammen. Im Gegensatz dazu, sind die weiblichen Blüten dichter   und   kolbenförmig   aufgebaut.   Die Blätter wachsen direkt an den Blütenständen, wobei die Blüte selbst aus dem einsamigen Fruchtknoten und der Blütenhülle besteht.

Männliche Pflanzen (Femelhanf) gehen in der Blüten- und Reifeentwicklung den weiblichen Pflanzen (Hanfhenne) voraus. Der Reifeprozess beginnt nach dem Ausstäuben der Pollen.

Um zur Fasergewinnung eine gleichmäßige Reife eines Hanfbestandes zu erzielen, wurden einhäusige Formen gezüchtet, bei denen sich weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze befinden. 

Hanfanbau

Hanf wird in Österreich von Anfang April bis Mitte Mai ausgesät. Mit der Drillsämaschine wird eine Saattiefe von 3 bis 4 cm angestrebt. Hanf reagiert sehr empfindlich auf Bodenverdichtungen, darum sollte von Walzen abgesehen werden. Die Reihenweite wird bei der Gewinnung von Fasern zwischen 10 und 20 Zentimetern eingestellt.

Für die Hanf Samennutzung haben sich 35 Kilogramm pro Hektar bewährt. Damit Hanflandwirte allerdings den Kulturpflanzenausgleich (KPA) bekommen, müssen mindestens 20 Kilogramm EU- zertifiziertes Saatgut pro Hektar angebaut werden. Für die Koppelnutzung, also die Ernte von Hanfsamen und Hanfstroh hat sich ein Anbau von 40 Kilogramm pro Hektar bewährt.

Anspruchslos und pflegeleicht

Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Bodenqualität und gedeiht fast überall. Am besten geeignet sind tiefgründige, humose, kalkhaltige Böden mit guter Wasserversorgung. Hanf stellt keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht, gilt aber selbst als gute Vorfrucht. Vor allem die Unterdrückung von Unkraut, die Lockerung des Bodens durch sein verzweigtes Wurzelsystem und seine hohe Selbstverträglichkeit verbessern die Wertigkeit in der Fruchtfolge.

Geringere Erträge sind auf Sandböden, Böden mit Staunässe oder kaltfeuchten schweren Standorten zu erwarten. Die besten Erträge werden im gemäßigten Klima erbracht, wo die Jungpflanzen auch leichte Nachtfröste bis – 5° C überstehen. Das Keimminimum liegt bei 4 bis 5° C, was in einer nicht zu frühen Aussaat zu berücksichtigen ist.

EU-konform

Beim Hanfanbau ist es wichtig, dass eine Sorte verwendet wird, die im EU-Sortenkatalog aufgelistet ist, da nur diese für den legalen Anbau von Lebensmittelhanf erlaubt sind. Der Landwirt muss das Originaletikett des Hanfaatgutsackes an die Agrar Markt Austria (AMA) schicken, bzw. dieses mit dem Mehrfachantrag bei der BBK abgeben, um zu belegen, dass es sich um Originalsaatgut handelt, das laut EU-Sortenkatalog erlaubt ist. Während des Wachstums werden stichprobenweise Muster gezogen und auf THC (Tetrahydrocannabinol) untersucht.

Der Anbau von Hanf bringt folgende Vorteile für die Landwirtschaft:

keine Unkrautbekämpfung und kein Pflanzenschutz erforderlich

ausgezeichnete Vorfrucht

verbessert die Böden durch weitverzweigtes und tiefes Wurzelsystem

positive Auswirkung auf die Bodengare

Stroh-Reststoffe als wertvoller organischer Dünger

selbstverträglich – wiederholter Anbau ist am gleichen Acker möglich

keimt rasch und verdrängt Unkraut, besonders für Bio-Bauern interessant

Hanfsaatgut Menge

Die Saatmenge zur Erfüllung der ÖPUL Richtlinien (KPA) liegt bei mindestens 20 Kilogramm EU-zertifiziertem Saatgut pro Hektar. Um positive Aspekte wie Unkrautunterdrückung, gleichmäßige Reife und einheitliche Wuchshöhe zu erzielen, wird eine Saatstärke von 35-40 Kilogramm pro Hektar empfohlen.

Vorteile für die Landwirtschaft

ausgezeichnete Vorfrucht

selbstverträglich – wiederholter Anbau ist am gleichen Acker möglich

verbessert die Böden durch weitverzweigtes und tiefes Wurzelsystem

keimt rasch und verdrängt Beikräuter, besonders für Bio-Bauern interessant

kein Pflanzenschutz erforderlich

positive Auswirkung auf die Bodengare

Stroh-Reststoffe sind ein wertvoller organischer Dünger

Die Hanfpflanze verdrängt durch sein rasches Jugendwachstum Beikräuter und schafft gerade im biologischen Landbau eine ausgezeichnete Voraussetzung die Felder „beikrautfrei“ zu halten.

Hanf ist durch seine ausgeprägte Pfahlwurzel ein idealer Bodenlockerer.

Hanf kann durch sein stark ausgebildetes Wurzelsystem Nährstoffe aus tieferen Schichten des Bodens aufnehmen, diese Nährstoffe werden dann in die bis zu 4 Meter hohe Pflanze organisch gespeichert. Nach der Ernte der Hanfsamen bleiben die Blätter und Stängel am Feld und während der Verrottung gelangen diese Nährstoffe wieder in den Boden zurück. Somit hat die Hanfpflanze Nährstoffe aus tiefen Bodenschichten in die obere Bodenschicht gebracht, diese Nährstoffe stehen dann der Folgekultur zur Verfügung.

Hanf ist eine wichtige Kohlenstoffsenke: Die Pflanze bindet dank ihrer tiefen Wurzeln CO2 im Boden. Die aus Hanf gewonnenen Biowerkstoffe erhöhen die CO2-Speicherkapazität der Pflanze zusätzlich.

Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal

Schon traditionell ist unser Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal unter der Leitung von Dr. Klaus Ofner in Kooperation mit den NÖ Landwirtschaftsschulen (Dr. Rosner), die dazu auch die Anbaumaschine und das Personal zur Verfügung stellen.

Auf Parzellen von acht Metern Länge und eineinhalb Metern Breite wurden heuer wie jedes Jahr jeweils 50 Körner, 150 Körner und 250 Körner pro Quadratmeter mit insgesamt vier Wiederholungen ausgesät. In unserem Hanfthaler Sortenversuch bewirtschaften wir für den Hanf-Anbauversuch insgesamt 164 Parzellen.

Dr. Klaus Ofner beim Einwiegen der einzelnen Sorten laut Tausendkorngewicht

Folgende Sorten werden im Versuchsanbau miteinander verglichen:

Fedora 17

USO 31

Futura 75

Santhica 27

Santhica 70

Ferimon 12

Felina 32

Earlina 8 FC

Finola

Orion 33

Futura 83

Das Ziel des Hanf-Versuchsanbaus ist es, für unsere Region die am besten geeignete Hanfsorte zu finden und Erfahrungswerte zu erarbeiten, die wir – unter anderem im Rahmen des jährlichen Hanffeldtags – an unsere Hanf-Vertragspartner weitergeben.

Aktuelles über unser Hanf-Versuchsanbau-Projekt finden Sie hier 

Die Pflege

Eine Vegetationsperiode, das heißt die Zeit von der Aussaat bis zur Ernte, dauert beim Hanf etwa 100 Tage und bietet aus pflanzenbaulicher Sicht Vorteile für eine extensive und ökologische Landwirtschaft. Die Massenentwicklung ist zwischen der 4. und 10. Wachstumswoche am größten, in dieser Zeit sind auch der Nährstoff- und Wasserbedarf hoch. Durch die rasche Jugendentwicklung  und sein dichtes Blattwerk ist der Hanf ein ausgezeichneter Unkrautunterdrücker.

Auf Grund der einfachen Kulturpflege ist Hanf bei Landwirten sehr beliebt. Die Aussaat erfolgt mit standardisierten Drillsämaschinen, es sind keine weiteren kulturtechnischen Arbeiten durchzuführen, weder Striegeln noch mechanische Hacke ist notwendig. Somit wird der Boden während der Wuchsphase in keinster Form beansprucht.

Schädlinge und Krankheiten

Die Erfahrung aus früheren Zeiten und aus dem heutigen Hanfanbau weisen den Hanf hinsichtlich des Pflanzenschutzes als wenig anspruchsvoll aus. Krankheitserreger und Schädlinge sind kaum von Bedeutung, so dass Pestizideinsätze derzeit auch im konventionellen Hanfanbau nicht nötig sind.

Im Keimstadium können Vögel, Schnecken und Erdflöhe die junge Pflanze im Wachstum beeinträchtigen. Während des Längenwachstums legen die Hanfmotte und der Maiszünsler ihre Eier in den Hanfstängel, die Larven entwickeln sich im Inneren des Stängels.

Mögliche Krankheiten bei Hanf sind Grauschimmel, Hanfkrebs, Phoma, Alternaria, Hanfrost und Fusarium-Arten.

Die Ernte

Die Hanferntezeit findet je nach Region von Mitte August bis Oktober statt.

Hanf kann je nach Standort eine Größe von zwei bis vier Metern erreichen. Die Ernte erfolgt mit modernen Standardmähdreschern, welche für die Hanfernte adaptiert wurden. Für unser Klima haben sich die Sorten USO 31 und Fedora 17 bewährt. 

Nach dem Drusch muss das Hanfkorn innerhalb weniger Stunden zur Trocknung gebracht werden. Wichtig ist, dass die Trocknung mit niedriger Temperatur  durchgeführt wird, da sonst die Qualität darunter leidet.

Der Ertrag

Die Hanfkornernte liegt bei durchschnittlich 700kg pro Hektar.
Trockenmasse: 10 Tonnen Trockenmasse pro Hektar können unter guten Voraussetzungen (reichlich Stickstoff, keine Lehm- oder Sandböden und v.a. keine stauende Nässe) erwartet werden. Der durchschnittliche Hektarertrag an Hanfstroh bei heimischen Klima- und Bodenverhältnissen liegt zwischen 2 und 8 Tonnen.

Hanfstrohernte

Die Einarbeitung des Hanfstrohs in den Boden ist die eigentliche Herausforderung beim Hanfanbau. Aufgrund der Zähigkeit der Faser braucht es Erfahrung, das Hanfstroh in den Boden einzuarbeiten.

Hanfstroh wird als Dämmstoff sowie auch in der Papierindustrie eingesetzt.  In den meisten Fällen wird jedoch der Nährstoffentzug sowie die Möglichkeit Humusaufbau zu betreiben finanziell nicht abgegolten. Für das Ernten des Hanfstrohs wird die Restpflanze nach der Kornernte bodennah gemäht und am Feld “zur Röste” liegen gelassen. Nach der mikrobiellen Aufschließung werden die Stängel gebrochen und danach mit einer Rundballenpresse gepresst.

Hanf liefert Fasern für Bekleidung, Seile, Teppiche, Taschen, Werk- und Verbundstoffe, Papier, Dämmstoffe und zur Verstärkung von Baustoffen.

Produkte aus Hanfstroh

Hanf Akustikplatten
unser langjähriger Freund Robert Schwemmer bietet eine Riesenauswahl an Hanf-Akustikplatten in verschiedenen Farben an.

Hanfschäben als Tier und Garteneinstreu

Die holzigen Schäben werden nach Abtrennung der Fasern für Tiereinstreu, als Gartenmulch und als Bau- und Dämmstoffe eingesetzt. 

EU-Bestimmungen zum Anbau von Faserhanf

Faserhanf ist in der EU und in Österreich sorten- und saatgutrechtlich geregelt. Der Anbau der betreffenden Hanfsorten unterliegt nicht dem Suchtmittelgesetz, wenn deren THC-Gehalt nicht über 0,3 % liegt. Dies ermöglicht die Gewinnung der Fasern und Samen sowie Blätter.

Hingegen dürfen die THC-haltigen Blüten- und Fruchtstände nur unter den Voraussetzungen des Suchtmittelgesetzes für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke genutzt bzw. durch Gewerbetreibende mit einer Berechtigung zur Herstellung von Arzneimitteln und Giften und zum Großhandel mit Arzneimitteln und Giften gemäß § 94 Z 32 der Gewerbeordnung 1994,  GewO 1994, BGBl. Nr. 194/1994 idgF verarbeitet werden.

Daneben ist auch zu berücksichtigen, dass in der EU nur Faserhanf-Varietäten gefördert werden, die gemäß Artikel 32 der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013 nicht mehr als 0,2 % THC in der Trockenmasse enthalten. Sorten müssen im aktuellen EU-Sortenkatalog „Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten“ angeführt sein.

Zugelassene Hanfsorten laut gemeinsamem Sortenkatalog für landwirtschaftliche Pflanzenarten der EU

Die gemäß dem EU-Katalog zugelassenen Hanfsorten gehören zur Art Cannabis sativa L. und haben einen niedrigen THC-Gehalt ohne berauschende (psychotrope) Wirkung.

Für eine Zulassung muss eine Sorte eine zweijährige Registerprüfung durchlaufen. Dabei werden die Merkmale Uniformität, Beständigkeit und Unterscheidbarkeit geprüft. In Österreich wird auch eine zumindest zweijährige Wertprüfung (= Prüfung des Anbauwertes an verschiedenen Standorten) durchlaufen. Bei positivem Ergebnis aus beiden Prüfungen wird die Sorte zum Anbau zugelassen.

→ Hier finden Sie weitere Informationen: AGES Hanfinfos

Inhaltsstoffe von Hanf

Hanf, auch bekannt als Cannabis, zählt zu den ältesten Kultur- und Zierpflanzen der Menschheit. Bereits im dritten Jahrtausend v. Chr. gibt es Belege für die Nutzung von Hanffasern. Diese Fasern wurden lange Zeit für Segeltücher, Taue und Seile verwendet und sind auch heute noch in der Herstellung von Textilien, Zellstoff, Papier und naturfaserverstärkten Kunststoffen von Bedeutung. Hanf dient außerdem als Faser- und Ölpflanze, findet Verwendung in der Medizin und wird, trotz rechtlicher Einschränkungen, auch als Rauschmittel (Marihuana, Haschisch) konsumiert.

Was die Inhaltsstoffe angeht, so ist die weibliche Hanfpflanze (Cannabis sativa) besonders interessant. Sie enthält über 100 verschiedene Cannabinoide, darunter das bekannte THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol), welches hauptsächlich für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist.
Cannabidiol (CBD), ein anderes Cannabinoid, ist hingegen nicht psychoaktiv und verursacht keine Rauschzustände. Diese Cannabinoide befinden sich vorwiegend in den Drüsenhaaren der Blütenstände, aber auch in geringeren Mengen in Blättern und Stängeln. Hanfsamen enthalten keine Cannabinoide, sind jedoch reich an Öl. Die Konzentration der verschiedenen Inhaltsstoffe variiert je nach Hanfsorte und klimatischen Bedingungen.

Quelle: AGES

Hanf als Lebensmittel

In der Lebensmittelerzeugung dürfen nur Hanfvarietäten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % verwendet werden, die nicht dem Suchtmittelgesetz unterliegen. Die THC-Gehaltsprüfung erfolgt am Ende der Blütezeit, dem Zeitpunkt des höchsten THC-Gehalts der Pflanze. Für Faserhanf gilt ein Grenzwert von 0,3 % THC, dieser Wert bezieht sich jedoch nicht auf Lebensmittel.

Die EFSA führte 2015 eine Risikobewertung für THC in Lebensmitteln tierischer Herkunft durch. Sie kam zu dem Schluss, dass bis zu 1 µg THC/kg Körpergewicht pro Tag keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen erwarten lässt, ein Standpunkt, der auch von der EU-Kommission bestätigt wurde.

Ab 1. Januar 2023 gelten neue Höchstgehalte für THC in Hanfsamen und daraus gewonnenen Produkten. Für Hanfsamen, Hanfsamenmehl und Hanfsamenprotein beträgt der Grenzwert 3 mg/kg, für Hanfsamenöl 7,5 mg/kg, festgelegt in der Verordnung (EU) Nr. 2023/915.

Die Verwendung von Hanfblüten in Lebensmitteln ist aufgrund des hohen Cannabinoid-Gehalts unzulässig, wie im Österreichischen Lebensmittelbuch, Kapitel B31, Anhang II, vermerkt. Aromen aus Cannabis Sativa dürfen nur verwendet werden, wenn sie den Kriterien der VO (EG) Nr. 1334/2008 entsprechen. Eine Risikoabschätzung ist vor der Zulassung erforderlich.

Aromen, die in Lebensmitteln für Geruch und/oder Geschmack verwendet werden, dürfen keine konzentrierten Wirkstoffe wie CBD enthalten, da sie sonst nicht der EG Aromen Verordnung entsprechen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist dies besonders relevant, da ihr Zweck nicht Geschmacksgebung oder Sättigung, sondern ernährungsspezifische oder physiologische Wirkungen sind.”

Für detaillierte Informationen und weitere Kontextualisierung besuche bitte die Website der AGES.

In jüngerer Vergangenheit hat die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA eine Risikobewertung für THC in Lebensmitteln tierischer Herkunft durchgeführt (http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/4141).

Diesbezüglich ist eine Verwendung von Hanfblüten in Lebensmitteln aufgrund des sehr hohen zu erwartenden Cannabinoid-Gehalts nicht zulässig. Dies ist auch im Österreichischen Lebensmittelbuch, Kapitel B31 (Anhang II: Offene Liste der für die Herstellung teeähnlicher Erzeugnisse nicht verwendeter Pflanzen bzw. Pflanzenteile) ersichtlich.
Eine Verwendung von Hanfblüten und –blättern für die Gewinnung von Aromen ist grundsätzlich möglich, sofern die Sicherheit des Endprodukts gewährleistet werden kann.

Quelle: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH / Nov 2023

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