Auch in diesem Jahr haben wir unseren traditionellen Hanf-Versuchsanbau in Hanfthal gestartet.
Dr. Klaus Ofner leitet das Projekt in Kooperation mit den NÖ Landwirtschaftsschulen (Dr. Rosner), die dazu auch die Anbaumaschine und das Personal zur Verfügung stellt.
Es kam heuer auch eine neue Sorte dazu: Estica.
Welche Böden sind gut für den Hanfanbau geeignet?
In der Regel eignen sich Flächen, die gute Rapserträge liefern, gut für den Anbau von Nutzhanf. Fruchtbare Böden mit einer lehmigen Textur, die reich an organischen Stoffen ist und einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,2 aufweist, sind vorzuziehen.
Das Saatbeet sollte vor der Aussaat locker und gleichmäßig sein. Böden mit geringer organischer Substanz und schlecht entwässerte Böden sind zu vermeiden. Auch Moorböden eignen sich gut für Hanf. Trockenheitstolerant. Weizen, Gerste und Buchweizen lassen sich nur schwer entfernen, und es ist besser, solche Nachbarn zu meiden.
Leguminosen, Getreide und Hackfrüchte sind gute Fruchtfolgeoptionen für Hanf. Mais wird wegen gemeinsamer Schädlinge, wie z. B. dem Maiszünsler, nicht als Fruchtfolgepflanze empfohlen.
Angebaute Sorten
Auf insgesamt 164 Parzellen von jeweils acht Metern Länge und eineinhalb Metern Breite wurden jeweils 50, 150 und 250 Körner pro Quadratmeter mit insgesamt vier Wiederholungen ausgesät:
- Uso31
- Fedora 17
- Orion 33
- Estica
- Ferimon 12
- Felina 32
- Santhica 27
- Futura 75
- Futura 83
Neue Sorte: Estica
Erstmals dieses Jahr haben wir die neue Sorte mit dem Namen Estica im Versuchsanbau. Diese Sorte wurde von der Estnischen Bioprotein Kooperation (EOPC), einem führenden europäischen Hersteller von Lebensmitteln auf Hanfsaatbasis, in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Züchter Globe Seeds B.V.entwickelt.
„Wir wollten eine Sorte mit größerem Saatgut schaffen, die für den Anbau in unserer Region geeignet ist“, sagte Ardi Oja, der Geschäftsführer von EOPC, und wies darauf hin, dass die baltische Region auf Hanfsorten beschränkt ist, die in 110 Tagen reifen.
Feldversuche in in Estland, den Niederlanden und Ungarn zeigten in den letzten 5 Jahren, dass Estica 1,4 bis 1,6 Tonnen Samen pro Hektar produzieren kann, wobei die Samen im Durchschnitt einen Durchmesser von 4 mm haben und der THC-Gehalt in den Samen selbst mit 0,4 bis 0,8 mg/kg sehr niedrig ist.
Wir sind gespannt, wie Estica bei uns in Österreich gedeiht!
Eigenschaften von Estica:
- Gute Zertrümmerungsfestigkeit
- Große Samengröße: 95% über 3 mm
- Hohe Reinheit
- Hoher Ertrag
- Sehr niedriger THC-Gehalt
- Ölgehalt bis zu 35 %
- Wachstumszeit ca. 100 Tage je nach Aussaattermin
- Kann in der zweiten Aprilhälfte gesät werden – verträgt Nachtfröste Mäßige/kurze Pflanzenhöhe
- Aussaatmenge 120 keimende Samen pro 1 m2
- Direktes Ernten mit konventionellen Erntemaschinen
- Tausendkorngewicht 18 g
Eines der Hauptmerkmale der Sorte Estica sind ihre gleichmäßig großen Samen, die vor allem zum Schälen sehr gut geeignet sind und beim Pressen ein gut schmeckendes Öl ergeben.
Die Pflanzen sind zweihäusig (50 % weiblich / 50 % männlich). Die männlichen und weiblichen Pflanzen sind etwa 5 Wochen nach dem Auflaufen leicht zu unterscheiden. Nach der Bestäubung beginnen die männlichen Pflanzen abzusterben, während die weiblichen samentragenden Pflanzen kräftig und grün bleiben.