Am 9. August 2025 veröffentlichte die Fachzeitschrift Lipids in Health and Disease die bisher größte Analyse zum Omega-3-Status der Weltbevölkerung. Die Auswertung von mehr als 590.000 Blutproben aus 84 Ländern zeigt: Trotz Nahrungsergänzungsmitteln erreichen die meisten Menschen keine optimalen Omega-3-Werte. Die Daten stammen aus der firmeneigenen BalanceTest-Datenbank von Zinzino – der bislang größten Datenbank dieser Art.
Warum Omega-3 so wichtig ist
Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA) spielen eine Schlüsselrolle für:
- Herz-Kreislauf-Gesundheit
- Gehirnleistung und mentale Gesundheit
- Entzündungsregulation und Immunsystem
Besonders wichtig ist nicht nur die absolute Menge an Omega-3, sondern auch das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3. Empfohlen wird ein Bereich von etwa 3:1 bis 5:1 – tatsächlich liegt er in vielen Regionen deutlich darüber.
Die Studie im Überblick
- Publikationsdatum: 9. August 2025
- Fachjournal: Lipids in Health and Disease
- Datenbasis: 595.480 getrocknete Vollblutproben (DBS)
- Länder: 84 weltweit, inkl. aller Kontinente
Zentrale Ergebnisse
Omega-3-Spiegel im Blut (EPA+DHA)
- Ohne Supplemente: ca. 3,3–3,6 %
- Mit Supplementen: ca. 4,1–4,7 %
- Optimaler Bereich laut Literatur: 5–8 %
Unterschiede nach BMI
Menschen mit höherem BMI hatten durchweg niedrigere Omega-3-Spiegel:

Omega-6:Omega-3-Verhältnis
- Europa: ca. 6,5:1
- Asien: ca. 6,2:1
- Ozeanien: ca. 6,8:1
- Nordamerika: ca. 8,8:1
- Südamerika: ca. 7,5:1
- Afrika: ca. 7,8:1
Zum Vergleich: empfohlen sind 3–5:1.

Europa im Fokus
Für Europa zeigt die Studie im Durchschnitt:
- EPA+DHA ohne Supplemente: ca. 3,6 %
- EPA+DHA mit Supplementen: ca. 4,7 %
- Omega-6:Omega-3-Verhältnis: ca. 6,5:1
Damit liegt Europa etwas besser als Nordamerika, aber noch über den empfohlenen Zielwerten. Für Österreich gibt es in der Studie keine separaten Ergebnisse – die Daten wurden auf gesamteuropäischer Ebene zusammengefasst.
Studienwerte vs. Praxisrealität
Interessant ist der Vergleich zwischen den Studienergebnissen und dem, was man in der Praxis tatsächlich misst. Während die Analyse von Torrissen et al. für Europa ein durchschnittliches Omega-6:Omega-3-Verhältnis von etwa 6,5:1 angibt, zeigen individuelle Bluttests oft ein ganz anderes Bild.
In vielen Messungen aus dem Alltag finden sich Werte zwischen 15:1 und 40:1. Solch hohe Verhältnisse sind typisch für eine moderne „westliche“ Ernährung mit:
- viel Pflanzenölen reich an Omega-6 (z. B. Sonnenblumen-, Mais- oder Sojaöl)
- verarbeiteten Lebensmitteln
- vergleichsweise geringem Fisch- oder Algenkonsum
Der scheinbare Widerspruch löst sich auf, wenn man berücksichtigt, dass die Studie Durchschnittswerte aus sehr großen und heterogenen Stichproben angibt. Dabei fließen auch Daten von Menschen ein, die viel Fisch essen oder gezielt hochwertige Omega-3-Präparate nutzen. Diese niedrigen Werte „ziehen“ den Durchschnitt nach unten.
Die Realität im Alltag zeigt jedoch: Wer seine Ernährung nicht bewusst auf Omega-3 ausrichtet, liegt oft deutlich über den empfohlenen Zielwerten von 3–5:1. Ein persönlicher Bluttest ist deshalb die einzige Möglichkeit, den eigenen Status realistisch einzuschätzen.
Was bedeutet das für dich?
Die Ergebnisse verdeutlichen einen weltweiten Versorgungsengpass mit Omega-3. Selbst bei regelmäßiger Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erreichen viele Menschen keine optimalen Werte. Das Fazit lautet daher: messen statt raten.
Nur ein individueller Bluttest zeigt, wie gut der eigene Omega-3-Status wirklich ist.
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Die Studie von Torrissen et al. liefert ein klares Signal: Ein globaler Omega-3-Mangel ist real und betrifft auch Europa. Ob jung oder alt, ob mit oder ohne Supplemente – gezielte Optimierung des Omega-3-Status bleibt eine entscheidende Maßnahme für die Gesundheit.
Quellen
- Torrissen M, Ruzali WA, Graff IE, et al.
Global variations in omega-3 fatty acid status and omega-6:omega-3 ratios: insights from >500,000 whole-blood dried blood spot samples.
Lipids in Health and Disease. 2025;24(1):85. Published 9 Aug 2025.
DOI: 10.1186/s12944-025-02676-6
PMID: 40783537
PMC: PMC12335782 - Calder PC.
Omega-3 fatty acids and inflammatory processes: from molecules to man.
Biochem Soc Trans. 2017;45(5):1105-1115.
DOI: 10.1042/BST20160474 - Harris WS, Von Schacky C.
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DOI: 10.1016/j.ypmed.2004.02.030 - Simopoulos AP.
The importance of the omega-6/omega-3 fatty acid ratio in cardiovascular disease and other chronic diseases.
Exp Biol Med (Maywood). 2008;233(6):674-688.
DOI: 10.3181/0711-MR-311 - Pressemitteilung zu den Studienergebnissen (Zinzino, 2025):
PR Newswire – Zinzino veröffentlicht Studie über weltweiten Omega-3-Mangel
Zinzino AB.